EasyScreenCast
Abbildung: EasyScreenCast
EasyScreenCast ist eine Gnome Shell-Erweiterung. Ebenso wie der Gnome Shell Recorder, benutzt EasyScreenCast die integrierte Screencast-Funktion von Gnome. Aber im Vergleich zum Gnome Shell Recorder besitzt EasyScreenCast einen erheblich ausgedehnten Handlungsspielraum. Das Multimedia-Framework gstreamer verwaltet die Aufnahmen von EasyScreenCast und dem Gnome Shell Recorder.
Installation
Installation mit dem Webbrowser
Möchten Sie den Funktionsrahmen von Gnome durch eine Gnome Shell-Erweiterung aufstocken, werden Sie vermutlich auf der Webseite https://extensions.gnome.org/ fündig. Durch die Erweiterung GNOME Shell-Integration für den Webbrowser Firefox können die Gnome Shell-Erweiterungen direkt auf der Webseite für Extensions gemanagt werden. Damit die Browser-Erweiterung funktioniert, muss außerdem noch der Native Host-Connector installiert werden. Bei Fedora wird dazu das Copr region51/chrome-gnome-shell aktiviert und daraus das Paket chrome-gnome-shell installiert.
su -c "dnf copr enable region51/chrome-gnome-shell"
su -c "dnf install chrome-gnome-shell"
Unter Ubuntu und Linux Mint ist das Paket
für den Native Host-Connector
in den Universe Repositories vorhanden und kann mittels sudo apt-get install chrome-gnome-shell
installiert werden.
Abbildung: EasyScreenCast - Webseite
Daraufhin können Sie die Gnome Shell-Erweiterung EasyScreenCast auf der Webseite https://extensions.gnome.org/ auswählen. Bewertungen, Kommentare, eine kurze Beschreibung und ein Link zu dem git-Repository des Projektes befinden sich auf der Detailseite von EasyScreenCast. Für die Inbetriebnahme der funktionsreichen Screencast-Erweiterung müssen Sie auf den Kippschalter (On/Off) klicken und anschließend die Frage: "EasyScreenCast" von extensions.gnome.org herunterladen und installieren ? mit Installieren beantworten.
Abbildung: EasyScreenCast - Installation
Das Verzeichnis von EasyScreenCast, mit allen dazugehörigen Dateien, befindet sich nach der Installation
im lokalen Ordner für die Gnome Shell-Erweiterungen. Der Ordner für die Extensions ist im Home-Verzeichnis
und heißt ~/.local/share/gnome-shell/extensions/
.
Alle Erweiterungen der Gnome Shell können auf der Seite https://extensions.gnome.org/ unter
"Installed extensions"
aktiviert, deaktiviert, aktualisiert, konfiguriert und gelöscht werden.
Abbildung: EasyScreenCast - Installed Extensions
Die Erweiterungen können ebenso mit
dem Gnome-Optimierungswerkzeug gnome-tweak-tool verwaltet werden.
Sofern das Optimierungswerkzeug nicht zum Standard Ihrer Linux-Distribution gehört, kann das Paket
mit dem Paketmanager des Betriebssystems nachinstalliert werden. Unter Fedora wird die Installation
mit dem dnf-Kommando su -c "dnf install gnome-tweak-tool"
durchgeführt. Bei Ubuntu oder Linux Mint
ist der Befehl sudo apt-get install gnome-tweak-tool
denkbar.
Das Gnome-Optimierungswerkzeug wird mit dem Kommando gnome-tweak-tool
aufgerufen,
kann aber auch bei den Hilfsprogrammen durch einen Klick auf das Programm-Icon gestartet werden.
In der Rubrik Erweiterungen können die Gnome Shell-Erweiterungen
installiert, aktiviert, deaktiviert, konfiguriert und entfernt werden.
Abbildung: Gnome Tweak Tool - Erweiterungen
Installation in der Kommandozeile
Eine andere Variante für die Installation ist auf der github-Seite von EasyScreenCast einsehbar. Dieser Installationsweg ist natürlich auch für alle anderen Gnome Shell-Erweiterungen machbar. Das git-Repository des Projektes wird geklont und anschließend ins Verzeichnis ~/.local/share/gnome-shell/extensions/ verschoben. Für EasyScreenCast wären das folgende Schritte:
git clone https://github.com/EasyScreenCast/EasyScreenCast
mv EasyScreenCast ~/.local/share/gnome-shell/extensions/[email protected]
Einstellungen
Um zu den Einstellungen zu gelangen, existieren verschiedene Pfade:
Der schnellste Weg ist, wenn Sie auf das EasyScreenCast-Icon
in der Taskleiste klicken und daraufhin auf Optionen
(siehe Abbildung: EasyScreenCast).
Im gnome-tweak-tool, in der Rubrik Erweiterungen, können Sie das Zahnrad von EasyScreenCast,
das die Einstellungen symbolisiert, verwenden. Der blaue, quadratische Button mit den Werkzeugen
(rechts neben dem Kippschalter On/Off) ist der Zugang
zu den Einstellungen über die Seite https://extensions.gnome.org/local/.
Abbildung: EasyScreenCast - gnome-shell-extension-prefs
Durch den Befehl gnome-shell-extension-prefs
in der Kommandozeile
öffnet sich eine schlichte Erweiterungsübersicht. Alle Gnome Shell-Erweiterungen
werden in alphabetischer Reihenfolge untereinander aufgezählt, mitten unter ihnen auch EasyScreenCast.
Auch hier verkörpert das Zahnradsymbol (links neben dem An/Aus-Schalter) die Einstellungen.
Allerdings kann das Einstellungsfenster von EasyScreenCast auch direkt mit dem Kommando
gnome-shell-extension-prefs [email protected]
aufgerufen werden.
Abbildung: EasyScreenCast - Einstellungen
Es gibt die vier Einstellungsabschnitte Optionen, Qualität, Webcam und Datei.
Alle haben eigentlich ziemlich selbsterklärende Elemente.
Sobald ein Einstellungspunkt verändert wurde, wird dieser auch im dconf-editor sichtbar.
Das Dconf-Schema von EasyScreenCast
trägt die Bezeichnung org.gnome.shell.extensions.EasyScreenCast
.
Die Schlüssel können mit dem grafischen Tool
dconf-editor
und dem Kommando dconf modifiziert werden.
Abbildung: EasyScreenCast - dconf-editor
Einstellungen in der Kommandozeile
Anmerkung:
Weil das Schema ein nicht ortsgebundenes Schema ist und sich nicht im Ordner /usr/share/glib-2.0/schemas/ befindet, bezieht gsettings dieses Schema nicht mit ein, und die Schlüssel können nicht gelesen oder verändert werden. Das Dconf-Schema von EasyScreenCast wird im lokalen Ordner ~/.local/share/gnome-shell/extensions/[email protected]/schemas/ aufbewahrt.
Dconf ist ein einfaches Kommandozeilenprogramm
für das Dconf-Konfigurationssystem von Gnome.
Die Verfahrensweise ist ungleich der von gsettings. Statt durch Punkte, werden die einzelnen Punkte
eines Schemas durch einen Schrägstrich (Slash - /) getrennt, wie in einem Dateisystem.
An Stelle von get und set bestehen die Kommandos read und write.
Mit dem Befehl dconf list /org/gnome/shell/extensions/EasyScreenCast/
werden alle Schlüssel von EasyScreenCast aufgelistet.
Der Wert eines Schlüssels kann durch die Anweisung dconf read /org/gnome/shell/extensions/EasyScreenCast/<Schlüssel>
ausgelesen werden. Die Eingabe dconf write /org/gnome/shell/extensions/EasyScreenCast/<Schlüssel> <Wert>
ändert den Inhalt eines Schlüssels ab.
Abbildung: EasyScreenCast - dconf - Beispiel: Schlüssel fps
Einstellungen - Erscheinungsbild
Die Funktionen einer Gnome Shell-Erweiterung werden
mit der Programmiersprache Javascript geschrieben.
Das Erscheinungsbild basiert auf CSS-Deklarationen.
Der Look der EasyScreenCast-Erweiterung steht in der Textdatei
~/.local/share/gnome-shell/extensions/[email protected]/stylesheet.css
.
CSS-Kenntnisse versetzen Sie in die Lage das Äußere von EasyScreenCast nach
Ihren Vorstellungen mithilfe eines Texteditors zu überarbeiten.
Anwendung
Das Kamera-Icon in der Taskleiste repräsentiert den Zugang zu EasyScreenCast. In vier Menüpunkten (siehe Abbildung: EasyScreenCast) kann die Aufnahmeschablone variiert werden.
- Audio-Quelle
- Webcam-Aufzeichnung
- Aufnahmebereich (ganzer Bildschirm, ausgewähltes Fenster, ausgewählter Bereich)
- Aufnahmeverzögerung
Abbildung: EasyScreenCast - Aufnahme
Abbildung: EasyScreenCast - Aufnahme - Benachrichtigung
Letztendlich können Sie die Aufnahme in Gang setzen, indem Sie ganz oben den Button Starte Aufnahme
betätigen.
Sie werden benachrichtigt, dass die Aufnahme gestartet wurde. Das Kamera-Icon wird rot.
Klicken Sie an der gleichen Stelle auf Aufnahme beenden
, um das Festhalten der Bildschirmaktivitäten einzustellen.
Des Weiteren ist es realisierbar die Aufnahme durch nur einen Klick
mit der rechten Maustaste auf das Kamera-Icon zu starten und zu beenden.
Die Screencast-Videodatei (Beispiel: ~/Videos/Screencast_17.04.2017_12:03:56.webm
)
ist im voreingestellten Zielordner (Standard: ~/Videos/
)
mit dem ausgewählten Dateimuster (Standard: Screencast_%d_%t.webm
) zu finden.